Mehr Gemeinschaft, mehr Verständnis

Dieses Motto ziert unser Logo und unsere weithin bekannten Sticker. Und dass wir dieses auch vielfach mit Leben füllen, das ist weitreichend bekannt. Eine weitere Idee, wie das alles mit Leben gefüllt werden kann, wurde im Januar in Nördlingen umgesetzt, denn erstmals fand die Mitgliederversammlung der SdJ-Jugend für Mitteleuropa e.V. in Kombination mit weiteren Treffen von zwei Mitgliedsverbänden statt.

Durch die Satzungsreform der SdJ gibt es nun ja zwei Möglichkeiten Teil des Verbandes zu sein, entweder als Mitgliedsgruppe unter dem Dachverband SdJ oder als Einzelkämpfer. So trafen also Aktive der Mitgliedsgruppen Böhmerwaldjugend (BWJ) und Egerland-Jugend (EJ) zu ihrer Zukunftswerkstatt beziehungsweise zum Landesjugendtag des Landesverbandes Baden-Württemberg zusammen und nahmen dann anschließend auch bei der Mitgliederversammlung der SdJ-Jugend für Mitteleuropa e.V. teil, bei der auch turnusgemäß Neuwahlen der Vorstandschaft anstanden.

Der Freitagabend wurde zur Vorstellung und dem Kennenlernen genutzt. Zwar kennt man sich natürlich von den Sudetendeutschen Tagen oder anderer Veranstaltungen, der Stress der dort geleisteten Arbeit oder kultureller Auftritte lässt aber leider viel zu selten Spielraum für gemütliches Beisammensein und den Austausch. Geschlafen wurde dann in der kurzen Nacht nicht viel, trotzdem standen am Samstag alle wieder motiviert am Frühstücksbuffet, gespannt was der Tag noch bereithalten sollte. Am Vormittag fanden getrennt die Zukunftswerkstatt der Böhmerwaldjugend (BWJ) und der Landesjugendtag der Egerland-Jugend (EJ) Baden-Württemberg statt. Diese wurden jedoch von weiteren Gästen erweitert, etwa SdJ-Mitgliedern, die keinen der beiden Gruppen angehören, oder auch hochrangigen Vertretern der „Erwachsenen“. So wurden bei der BWJ die Bundesvorsitzende des Deutschen Böhmerwaldbundes e.V. Birgit Kern und bei der EJ der Bundesvüarstäiha des Bundes der Eghalanda Gmoin e.V. Volker Jobst begrüßt. Neben administrativen Fragen, die eine solche Sitzung ja immer mit sich bringen, wurden Zukunftsplanungen und -visionen für die kommende Verbandsarbeit besprochen.

Nach der Mittagspause kamen alle wieder gemeinsam zusammen, um die Mitgliederversammlung der SdJ-Jugend für Mitteleuropa e.V. zu begehen. Auch hier wurden viele Formalitäten erledigt, Rechenschaftsberichte, Kassenangelegenheiten, Entlastungen, halt alles, was man diesbezüglich so kennt. Eine besondere Neuigkeit wurde in dem Rahmen allerdings auch verkündet, nämlich die – wie es in schönstem Juristendeutsch heißt – Übernahme der Sachherrschaft der SdJ über den Zeltplatz in Gaisthal. Nach jahrelangem Bemühen war es nämlich in der Woche davor gelungen, die komplizierte Besitzstruktur zu entwirren und nun endlich in einer Hand zusammenzulegen. Dies erleichtert die Arbeit mit und am Zeltlagerplatz erheblich, nötige Investitionen für eine glänzende Zukunft können nun zielgerichtet getätigt werden. An dieser Stelle herzlichsten Dank an die Sachherrscher a.D. Andi M. & Bernd P.

 

Das nötige Team für die Vorstandsarbeit wurde im Anschluss gewählt, dabei kam es auch zu einigen Neuerungen. Vorsitzender bleibt Mario Hierhager aus Freising, der Psychologe steht der SdJ bereits seit 2018 vor. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Stefanie Januschko, derzeit Referendarin für das gymnasiale Lehramt in Bamberg, Alexander Stegmaier, KFZ-Mechatroniker aus Wasseralfingen und Marcus Baier, Teamleiter in der Qualitätssicherung aus Ergolding gewählt, der im Rahmen des Vorstandes für die Angelegenheiten des Zeltplatzes Gaisthal zuständig sein wird. Als Geschäftsführerin und Finanzministerin wurde Jenny Neuberger aus Ellenberg bestätigt. Im erweiterten Vorstand als Beisitzerinnen und Beisitzer fungieren die beiden ehemaligen Bundesvorsitzenden Claudia Beikircher aus Ellwangen und Peter Polierer aus Landshut. Neu hinzugestoßen in diesem Gremium sind Anja Jobst aus Heidelberg und Theresa Unfug aus München. Sichtlich schwer fiel allen aber die Verabschiedung von Dorothea Hägele, die dem Vorstand gefühlt immer angehört hat. Sie fungierte zuerst als Geschäftsführerin und zuletzt als Beisitzerin, der neue Vorstand wird ihre Eloquenz und in erster Linie ihren punktgenauen Sachverstand vermissen.

Nach all den Satzungs- und Verwaltungsfragen stand abends wieder der gemütliche Teil im Vordergrund. Ganz in der Tradition der SdJ und aller ihrer Kulturgruppen wurde viel gesungen, getanzt und gelacht. Auch diesmal wurde die Nacht kurz, aber definitiv nicht mehr gesessen, so wie den ganzen Tag über. Ein wenig Schlaf fand man dann doch, bevor am Sonntag bei eisigen Temperaturen schließlich noch die Gastgeberstadt Nördlingen mit einer professionellen Stadtführung erkundet wurde, bis dato hatte man den Tagungsort ja kaum verlassen. Die Stadt verfügt ja über zahlreiche Manifestationen ihrer abwechslungsreichen und beeindruckenden Historie, das hat sie ja wahrlich mit der SdJ gemeinsam. Zugegeben, Nördlingen ist etwas älter als die SdJ, aber hat wie diese bewiesen, dass sie immer dann am stärksten war, wenn sie Gemeinschaft an die erste Stelle setzte. Mit dieser Kernkompetenz und hoffentlich mit so viel Wucht und Energie, wie sie der Meteorit freigesetzt hat, der vor circa 15 Millionen Jahren das Nördlinger Ries entstehen ließ, startet die SdJ – Jugend für Mitteleuropa e.V. in das Jahr 2024.

Peter Polierer